Rodenhausens auf dem Meer

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05 Barcelona endlich

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In aller früh verlassen wir zum zweiten Mal Blanes und stehlen uns im Morgenlicht davon. Wir wissen: Hier kehren wir nicht mehr zurück.

Der Wind fehlt, unter Motor tuckern wir nach Barcelona. Jedes Mal wenn der Motor kurzzeitig an Tourenzahl verliert stockt uns der Atem. Das sind feinste Wasserrückstände, die durchgespühlt werden müssen. Aber wir erreichen Barcelona, und der Motor lief ohne wirklich abzusterben.

Wir melden uns über Funk in Port Forum und bekommen ein Platz für 25.- Euro. Der neue Hafen ist noch im Bau. Irgendwann wird das ein Luxushafen. Doch so lange haben wir nicht vor zu bleiben. Mitten über den Hafen spannt sich eine Brücke. 16 Meter Höhe hat die Durchfahrt zwischen den Pfeilern. Unser Mast hat 12.5m, den Verklicker 0.5m, die Freibordhöhe schätze ich auf 2m. Einen Meter Reserve ist mir zu riskant. Wir wollen den Platz vor der Brücke. Ich setze retour in den Platz reduziere die Drehzahl, und dann beginnt der Motor zu stocken. Ich drehe den Motor wieder voll auf Schub vorwärts. Der Motor heult auf, das Schiff nimmt wieder fahrt auf. Kathrins bleiches Gesicht sagt mir mehr als nur „Motor“. Die APARIMA ist bereits schon unter der Brücke. Das hätte uns den Mast umlegen können, oder zumindest mächtig gekracht. Doch glücklicherweise haben wir jetzt ein Platz im hintern Teil des Hafens, der einiges ruhiger ist als vorne.

In Barcelona bleiben wir vier Tage um uns die Stadt anzuschauen und Ersatzteile zu kaufen.

Ein Kontrollblick in den Laderaum erschaudert mich. Eines der beiden Steuerseile zum Ruder hängt nur noch an einer feinen Ader. Der Sturm muss enorme Kräfte auf das Ruder gebracht haben. Wie sonst kann ein 5mm Stahlseil mit einer Bruchlast von über einer Tonne einfach so innert wenigen Tagen reissen? Neben der Suche nach Ersatzteilen und Reparaturarbeiten am Schiff bleibt nur wenig Zeit die Stadt zu erkunden. Länger können wir nicht bleiben. Seit Beginn unserer Reise haben wir immer in Häfen gesessen. Budgetiert ist unsere Reise aber nicht für teure Marinas, sodern für naturbelassene Ankerbuchten.

Unser Sightseeing in Barcelona richtet sich in erster Linie nach einem neuen Steuerseil. Wir brauchen drei Tage um fündig zu werden. In einem kleinen Marina-Shop weit weg vom Hafen, in einer verwinkelten Gasse, finden wir wonach wir suchen. Da wir kurz vor der Siesta kommen, vertröstet man uns auf den Abend um die Seile bereit zu legen.

Am Abend weiss man von nichts mehr und meint in einer Stunde mache man den Laden zu, das reiche nicht mehr. Ich werde giftig: „Ok, ich bezahle jetzt bar im voraus, und komme morgen früh wieder, und werde dann im Laden stehen bleiben bis ich die Seile habe..“. Das scheint dem Patrone doch zu aufdringlich, er ändert seine Haltung, fünf Minuten später hat der die Dinger zugeschnitten und wir verlassen gleichtags den Laden. Das kann wirklich nur der einzige Marina-Shop in dieser Millionenstadt sein..  

Wir rätseln immer noch wie überhaupt Wasser in unsere Tanks gekommen ist. Die Wellen haben die APARIMA mehrmals überspühlt. Das Wasser kann theoretisch von überall her gekommen sein. Die einzig sinnvolle Erklärung scheint mir eine beiden Tankentlüftungen zu sein. Die befinden sich beidseitig in den vordersten Schwalbennestern des Cockpits. Während auf steuerbord der Auslass mit einer alten spröden Gartenschlauchdüse versehen ist, ist backboardseitig nur ein offener Schlauch. Aber dass durch die fingerdicke Öffnung über 10 Liter Wasser eingedrungen sind, erstaunt mich. Trotzdem: Beidseitig kommen neue Düsen hin und werden hochgebunden.

Letztendlich haben wir in Barcelona nebst der Sagrada Familia und dem Hafen nur wenig von der Altstadt gesehen. Was wir jetzt dringen brauchen ist Erholung. Wir planen uns unsere Ferien in den Ferien ..?! 

Ein deutsches Seglerehepaar hat uns die Balearen empfohlen. Die katalansiche Küste runter zu segeln sei nicht wirklich sehenswert. Ich hab Mallorca immer mit Ballermann in Verbindung gebracht und so nie an diese Möglichkeit gedacht. Aber wir sind schnell überzeugt, da wir uns die naturbelassenen Ankerbuchten erhoffen. Also ab nach Mallorca... 

 

 

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